Die optimale Größe einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) hängt von verschiedenen Faktoren ab, in erster Linie vom eigenen Stromverbrauch. Entscheidend für die Leistung der Anlage sind zudem die baulichen Gegebenheiten und Standortfaktoren, unter anderem:
- Die bauliche Situation (Ausrichtung und ggf. Neigung des Daches, Größe der Dachfläche) und Umgebung (Verschattung)
- Die zu erwartende jährliche Sonnenstrahlung
Ein weiterer Faktor ist der Wirkungsgrad der Solarmodule. Zudem sind folgende Fragen wichtig für die Planung:
- Wird ein Batteriespeicher installiert, um selbst erzeugten Strom beispielsweise auch nachts zu nutzen und so den Eigenverbrauch zu steigern?
- Wird der Strombedarf in Zukunft steigen? (Zum Beispiel durch die Anschaffung eines Elektroautos oder die Installation einer Wärmepumpe, die mit Solarstrom betrieben werden soll.)
Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, die Anlage etwas größer zu dimensionieren, damit zukünftige Verbraucher mit abgedeckt sind.
Wie viel Photovoltaik brauche ich für ein Einfamilienhaus?
Die Faustformel lautet:
- Um die erforderliche Leistung der Solaranlage überschlägig zu ermitteln, kann man den eigenen jährlichen Stromverbrauch mit 2,5 multiplizieren und das Ergebnis durch 1.000 – den spezifischen Anlagenertrag in Deutschland – teilen. Das ergibt eine grobe Schätzung der benötigten Leistung in Kilowattpeak (kWp).
Der Faktor 2,5 berücksichtigt hierbei einen angestrebten Autarkiegrad von 60–80 %, der sich mit einem Speicher erreichen lässt. Ebenfalls berücksichtigt ist eine zukünftige Versorgung von Elektromobilität oder Heizung. Der spezifische Anlagenertrag ist ein geschätzter Mittelwert für die deutschen Verhältnisse.
Bei einer Beispielrechnung für eine dreiköpfige Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh, die in einem Einfamilienhaus lebt, ergibt sich damit:
4.000 kWh x 2,5 / 1.000 = 10 kWp
Die Familie bräuchte dementsprechend eine PV-Anlage mit einer Leistung von mindestens 10 kWp.

Online-Rechner
Unser Solarrechner hilft bei der Einschätzung des zu erwartenden Einsparpotenzials bei den Stromkosten, das sich durch die Installation einer Solaranlage und die Produktion von eigenem Solarstrom ergibt. Geben Sie dafür einfach unter anderem folgende Angaben ein:
- Standort der Solaranlage (Um die erwartete solare Einstrahlung zu ermitteln)
- Dachform (ggf. Dachneigung) und Dachausrichtung
- Zur Verfügung stehende Dachfläche
- Ungefähren Stromverbrauch bzw. Anzahl der Personen im Haushalt
Daraufhin erhalten Sie einen Schätzwert für die mögliche Kostenersparnis sowie einen ersten Vorschlag für die Zusammenstellung der Anlage – einschließlich der Möglichkeit, ein unverbindliches Angebot zu erhalten.
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Die wichtigsten Faktoren für die Anlagengröße
Strombedarfe
- Bedarf für einen Singlehaushalt: ca. 1.500 kWh pro Jahr
- Haushalt einer vierköpfigen Familie: ca. 4.500 kWh pro Jahr
- Elektroauto: ca. 2.000 kWh pro Jahr (abhängig von Fahrleistung)
- Wärmepumpe: ca. 2.400 kWh bis 12.000 kWh pro Jahr (je nach Gebäudezustand, Wohnfläche, Dämmung und Baujahr)
Der Verbrauch beim Betrieb einer Wärmepumpe ist abhängig von der Art der Wärmepumpe sowie vom Heizbedarf des Gebäudes. Luftwärmepumpen haben einen höheren Stromverbrauch als Erd- oder Grundwasserwärmepumpen. Und: Ein kompakter, energieeffizienter Neubau hat naturgemäß einen geringeren Heizwärmebedarf als ein schlecht isolierter Altbau. Allgemein liegt der Verbrauch bei ca. 2.400 bis 12.000 kWh pro Jahr.
Unser Tipp: Dimensionieren Sie die Anlage großzügig – dann ist auch ein höherer Stromverbrauch durch möglichen Nachwuchs und/oder zusätzliche Verbraucher wie etwa eine Wärmepumpe mit abgedeckt. Zudem ist der überschüssige, ins öffentliche Netz eingespeiste Solarstrom vergütungsfähig.
Verfügbare Dachfläche
- Leistung pro Quadratmeter Photovoltaik: Moderne Module leisten ca. 0,2 kWp pro m2.
Auf 50 m2 Dachfläche können somit ca. 10 kWp Photovoltaikleistung erzielt werden.
Hinweis: Nicht immer eignet sich die komplette Dachfläche für die Installation von Modulen, da Teile des Dachs verschattet sein können oder möglicherweise aus baurechtlichen Gründen keine Module installiert werden dürfen.

Standort/Sonneneinstrahlung
In Norddeutschland gibt es im Jahresverlauf weniger Sonne als im Süden:
- Norddeutschland: Sonneneinstrahlung unter 1.000 kWh/m²
- Süddeutschland: Sonneneinstrahlung teilweise über 1.300 kWh/m²
Demnach kann also eine Anlage in Bayern gegebenenfalls etwas geringer dimensioniert sein als eine Anlage auf Juist und trotzdem den gleichen Solarertrag erbringen. Darüber hinaus sind für den tatsächlichen Ertrag immer auch andere standortspezifische Faktoren zu berücksichtigen. Hierbei hilft Ihnen der IBC Solarrechner ebenfalls nach Eingabe Ihres Standorts.
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Ausrichtung und Neigungswinkel
Optimal sind Solaranlagen mit einem Neigungswinkel von etwa 30 Grad. Besonders geeignete Dachausrichtungen sind:
- Südausrichtung
- Ost-West-Ausrichtung
Bei gleicher installierter Leistung bringt ein Süddach im Vergleich mehr Ertrag. Der Vorteil beim Ost-West-Dach: Beide Dachflächen können genutzt werden, sodass sich insgesamt mehr Leistung installieren lässt. Zusätzlich wird morgens und abends mehr Solarstrom erzeugt, was besonders sinnvoll ist, wenn man tagsüber berufstätig ist.
Stromspeicher
Der Einsatz eines Stromspeichers hilft, den Eigenverbrauch zu erhöhen: Strom, der tagsüber produziert wird, kann dann auch nachts genutzt werden. Der Vorteil daran: Man erreicht einen höheren Autarkiegrad und muss weniger teuren Strom aus dem Netz beziehen. Umgekehrt wird weniger überschüssiger Strom eingespeist.
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