Lohnt es sich, eine Solaranlage zu haben?

Amortisation einer PV-Anlage

Schon lange sind Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf Dächern privater Haushalte keine Seltenheit mehr. Kein Wunder, denn die Anlagen bringen zahlreiche Vorteile mit sich. Dazu zählen z. B. Umweltschutz durch den eigens produzierten Ökostrom, die Senkung der Stromkosten durch Eigenverbrauch sowie mögliche Gewinne durch Einspeisevergütungen.

Wann amortisiert sich eine Photovoltaik-Anlage?

Doch wer mit dem Gedanken spielt, sich eine PV-Anlage auf dem Dach installieren zu lassen, fragt sich in der Regel: Wann bzw. wie schnell amortisiert sich eine Solaranlage eigentlich? Die Amortisationszeit einer Solaranlage (der Zeitraum, in dem die Anlage ihre Anschaffungskosten wieder eingebracht hat) hängt von verschiedenen individuellen Faktoren hinsichtlich Ihrer Ausgaben und Einnahmen ab.

Zu den Kostenfaktoren zählen:

  • Anschaffungskosten
  • Kosten der Installation
  • Wartungskosten
  • Versicherungsbeiträge
  • Mögliche Finanzierungsmodelle


Auf der Einnahmenseite stehen der Ertrag, den Sie für den Eigenbedarf nutzen, und zusätzlich die Vergütung für Überschüsse, die ins öffentliche Netz eingespeist werden.

Der Stromertrag und damit die Rentabilität einer Photovoltaik-Anlage ist abhängig von Dimensionierung und Art der Anlage sowie Standortfaktoren (z. B. Sonnenstrahlung, Ausrichtung und Neigungswinkel der Solarmodule, Verschattung).

Gut zu wissen: Auf Einfamilienhäusern installierte PV-Anlagen haben eine Nennleistung von 8 bis 15 Kilowatt Peak (kWp). Sie amortisieren sich groben Schätzungen zufolge nach 10 Jahren.

Was kostet eine PV-Anlage pro kWp?

Für eine Leistung von einem kWp Photovoltaik muss man 2023 zwischen 1.800 € und 2.400 € investieren. Dies ist ungefähr die Leistung von drei Solarmodulen.

Übrigens: Kleinere Anlagen sind verhältnismäßig teurer: Es fallen zwar dieselben Installationskosten an (z. B. für die Installation des Wechselrichters), aber die Leistung und folglich auch die Erträge sind geringer.

Kosten für den Stromspeicher einer PV-Anlage

Beim Stromspeicher müssen Sie für Kapazitäten von 5 bis 10 kWh mit Kosten von 3.500 € bis 10.000 € rechnen. Beachten Sie, dass der Speicher für ein Einfamilienhaus mindestens eine Kapazität von 5 kWh haben sollte. Üblich sind für Einfamilienhäuser eher Speicherkapazitäten von 5 bis 15 kWh.

Zunächst verschieben die Kosten für den Stromspeicher den Zeitpunkt der Amortisation Ihrer Anlage nach hinten. Später profitieren Sie aber vom höheren Eigenverbrauch.

Zusätzlich kommen noch jährliche Wartungskosten in Höhe von ca. 200 € hinzu.

Förderungen einer PV-Anlage


Einspeisevergütung

Mit der Einspeisevergütung für überschüssigen Strom aus PV-Anlagen will man die Installation sowie den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen fördern. Diese Vergütung ist über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt.

 

Lohnt sich die Einspeisung über eine PV-Anlage?

Bei erst kürzlich installierten PV-Anlagen scheint es zum aktuellen Zeitpunkt lohnender zu sein, den Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms zu steigern. Denn die Einspeisevergütung wird zu dem Zeitpunkt festgesetzt, an dem die PV-Anlage ans Netz geht. Betreiben Sie schon länger eine Photovoltaik-Anlage, erhalten Sie also eine höhere Einspeisevergütung, als bei einer erst kürzlich installierten Anlage.

Hinzu kommt, dass die Einspeisevergütung tendenziell im Laufe der Jahre sinkt (auch wenn es zuletzt noch einmal eine leichte Erhöhung gab). Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel „Bekomme ich eine Förderung für meine Solaranlage?“

Gut zu wissen: Wer eine Photovoltaik-Anlage mit Eigenversorgung bis 10 kWp installiert, erhält für die Einspeisung aktuell 8,2 Cent pro kWh. Die Bezugspreise für Strom aus dem Netz sind dagegen im Moment recht hoch. Das macht die Kombination der PV-Anlage mit einem Stromspeicher besonders attraktiv.
 

KfW-Förderungen

Weitere Fördermöglichkeiten sind zinsgünstige KfW-Kredite für die Installation einer Photovoltaik-Anlage oder die Anschaffung eines Stromspeichers.

Was kostet eine Kilowattstunde Solarstrom?

Mit 10 Cent/kWh ist Solarstrom rund 75 % günstiger als Strom aus der Steckdose bzw. dem öffentlichen Netz. Für den müssen Privathaushalte in Deutschland nämlich durchschnittlich 40 Cent pro kWh zahlen, Tendenz steigend. Eine Solaranlage lohnt sich also allein schon aus diesem Grund. Daran können selbst die Kosten für Anschaffung, Wartung und Steuern nichts ändern.
 

Den Eigenverbrauch steigern – so wird die eigene Solaranlage rentabel

Jede Kilowattstunde Strom, die Sie nicht aus dem Netz beziehen, spart Ihnen bares Geld: Schließlich produzieren Sie den Strom dank der Sonne auf dem eigenen Dach. Im privaten Bereich sind durch die Preisdifferenz von circa 30 Cent Ersparnisse von mehreren hundert Euro jährlich die Regel – Photovoltaik-Anlagen sind also durchaus rentabel.
 

Stromspeicher zur Erhöhung des Eigenverbrauchs

Übrigens: Mit einem Batteriespeicher können Sie Ihren Eigenverbrauch weiter erhöhen: von etwa 30 % auf 50 % bis 80 %. Der Rest des Stroms wird dann eingespeist und Sie erhalten die festgelegte Vergütung.

Fazit: Lohnt sich eine Photovoltaik- bzw. Solaranlage?

Auf diese Frage können Sie ruhigen Gewissens antworten: "Ja, und zwar so richtig!"

Ein Vorteil bei der Anschaffung: Bei Erwerb und Installation der Anlage fällt seit 2023 die Umsatzsteuer weg. Und auf lange Sicht können Sie mit einer Solaranlage einen Gewinn einfahren.

Zum einen, weil Sie die Anschaffungskosten schon nach rund 10 Jahren wieder raushaben. Zum anderen, weil Sie Ihren eigenen Strom produzieren und ihn nicht teuer bei einem Stromanbieter einkaufen müssen.

Besonders rentabel ist es, wenn ein hoher Anteil des eigens produzierten Stroms auch selbst verbraucht wird. Mit einem Stromspeicher lässt sich der Eigenverbrauch steigern. Und obendrein gibt es noch Geld für jede eingespeiste Kilowattstunde – und das für einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren. Aufgrund der höheren Vergütungssätze ist die Einspeisung wieder etwas attraktiver geworden.

Mit ihren durchschnittlich 30 Jahren Lebenserwartung können Solaranlagen also eine durchaus attraktive Geldanlage sein.

Außerdem sind die Anlagen nach etwa zwei Jahren CO2-neutral und machen Sie unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Solarenergie lohnt sich also und ist wortwörtlich eine Investition in die Zukunft.