Solarenergie in Deutschland - lohnt sich das?

Nicht selten hören wir kritischen Stimmen über den Nutzen von Solaranlagen in Deutschland. Vielleicht haben Sie sich auch selbst schon mal gefragt: Lohnt sich das überhaupt? Scheint die Sonne hierzulande nicht viel zu selten? 

Um falsche Vorurteile direkt aus dem Weg zu räumen: Ja, Solarenergie in Deutschland lohnt sich! Die Sonne liefert auch hierzulande mehr als genug Energie. Die Produktion von Solarstrom in Deutschland ist rentabel genug, um unseren Bedarf zu decken. Dennoch gibt es auch innerhalb des Landes große Unterschiede der Sonneneinstrahlung. Wo scheint die Sonne am stärksten? Zu welcher Jahreszeit lohnt sich Solarenergie am meisten? Welche Faktoren spielen sonst noch eine Rolle? Wir erklären, warum sich eine Photovoltaikanlage in Deutschland lohnt.

Bild-Quelle: Deutscher Wetterdienst

Sonneneinstrahlung in Deutschland

1.300 bis 1.500 Stunden im Jahr – so lange schien in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes durchschnittlich die Sonne. Damit liegen wir zwar unter der Stundenanzahl der Sahara oder Mitteleuropas, doch die Kraft der Sonne ist mehr als ausreichend, um uns effektiv mit Solarstrom zu versorgen. 

Ist der Himmel wolkenlos, erreichen wir mit der Sonneneinstrahlung hierzulande jährlich eine Energiemenge von ca. 1.000 kWh pro Quadratmeter. Doch nicht überall in Deutschland sind die Werte gleich hoch. Der Deutsche Wetterdienst gibt regelmäßig Karten zu dem Thema heraus, die auf genauesten Satellitendaten und langfristigen Messungen beruhen. Anhand der Mittelwerte lässt sich die zu erwartende Stromerzeugung für eine bestimmte Region berechnen. Besitzer von Photovoltaikanlagen und alle, die daran interessiert sind, können sich mit diesen Karten einen detaillierten Einblick in die landesweite Verteilung der Sonneneinstrahlung verschaffen.
 

Wo scheint die Sonne am stärksten?

Je nach Region und Jahreszeit liefert die Strahlungsleistung der Sonne 900 bis 1.200 kWh pro m² und Jahr. Grundsätzlich kriegen wir im Süden Deutschlands mehr Sonneneinstrahlung als in anderen Gebieten. Wer also in Bayern oder Baden-Württemberg wohnt, profitiert besonders von leistungsstarken Solaranlagen. Mit einigen Modellen können Sie hier mehr als 1.100 kWh im Jahr pro installiertem Kilowattpeak erzeugen. In den nördlichen Regionen ist die Energieerzeugung mit 900 kWh etwas geringer. Doch auch bei diesen niedrigeren Werten der Sonneneinstrahlung lohnt sich eine PV-Anlage.

Optimale Energiegewinnung durch PV-Anlagen

Nicht nur die Region, in der Sie wohnen, spielt eine Rolle. Es gibt noch weitere Faktoren, mit denen Sie die Sonneneinstrahlung auf Ihre Photovoltaikanlage und somit den Profit bei der Solarstromerzeugung optimieren können:

  • Neigung des Hausdaches: Bestenfalls in einem Winkel von ca. 30°.
  • Ausrichtung der Solarstromanlage: Optimal ist eine südliche Ausrichtung. 
  • Standorthöhe: Je höher die PV-Anlage steht, desto mehr Energie kann sie gewinnen.

Schon kleine Veränderungen des Neigungswinkels bzw. eine leicht veränderte Ausrichtung der Anlage haben einen Einfluss auf die Energiegewinnung.

Solaranlagen in Sommer und Winter

Egal, ob Sommer oder Winter – die Sonne scheint. Allerdings nicht immer gleich. Während wir im Sommer recht viel Sonnenenergie abkriegen, sind die Werte im Winter niedriger. Der Grund dafür ist aber nicht, dass die Sonne im Winter nicht scheint. Vielmehr schränken mehrere Störfaktoren die Sonneneinstrahlung in der kalten Jahreszeit ein. Wolken und Luftfeuchtigkeit lassen die Sonnenstrahlen nur noch als diffuse bzw. indirekte Strahlen auf der Erde ankommen. So kann die Sonne nicht mehr ihre volle Energie entfalten. 

Es wäre allerdings falsch zu behaupten, dass diffuse Strahlung nicht verwertet werden kann. Zwar sind die Bedingungen nicht optimal, aber auch mit der Strahlung aus den Wolken kann Energie erzeugt werden. Je heller es ist, desto leistungsfähiger sind die Module. Ob die Sonne direkt zu sehen ist oder nicht, ist erstmal zweitrangig.

Ein weiterer Störfaktor: Im Winter scheint die Sonne in einem anderen Winkel auf das Land. Steht die Sonne besonders hoch, trifft sie die Erde direkt. Dadurch wird im Sommer mehr Energie abgegeben. Auch die Luftverschmutzung ist ein ausschlaggebender Störfaktor – ein weiterer Grund, warum sich eine PV-Anlage vor allem in höheren Gebieten lohnt, denn hier ist die Luft weniger verschmutzt.

PV-Anlagen: Welchen Einfluss hat die Temperatur?

Eine Solaranlage in Deutschland ist also durchaus lohnend – auch in Regionen mit weniger Sonneneinstrahlung. Besser noch: Deutschland hat gegenüber südlicheren Ländern sogar einen Vorteil: die Temperatur. Zwar führt mehr Sonneneinstrahlung auch zu einer höheren Stromproduktion, doch das trifft nicht auf die Temperatur zu: Solarmodule lieben es zwar sonnig, aber auch kühl! Ist die Hitze zu stark, sinkt die Spannung der Solarzellen und somit auch deren Wirkungsgrad. Bei 35° C Außentemperatur ist die Leistung der Anlage ganze 6 % geringer als bei einer Temperatur von 20° C. So sind wir anderen Ländern mit unseren kühlen Temperaturen sogar noch einen Schritt voraus.

 

Solarenergie in Deutschland - genug für alle

Tatsächlich könnte ganz Deutschland durch Solarenergie mit Strom versorgt werden. Die Menge der Sonnenenergie in Deutschland übersteigt den aktuellen Bedarf sogar um das 80-fache. Zudem beträgt die nutzbare Dachfläche, auf der Photovoltaikanlagen installiert werden könnten, über 1.000 km². Würde diese Fläche für PV-Anlagen mit einer Leistung von 120-130 Gigawatt genutzt werden, könnten wir den Strombedarf aller deutschen Haushalte fast für ein ganzes Jahr decken.

Wer also noch zweifelt, ob sich eine Solaranlage in Deutschland lohnt, kann sich jetzt entspannt zurücklehnen und mit der Planung beginnen. Mit einer PV-Anlage im Eigenheim sparen Sie nicht nur bei der Stromversorgung, sondern leisten auch für die Umwelt einen wichtigen Beitrag. Überlegen Sie auch, ob sich eine PV-Anlage mit Batteriespeicher für Sie lohnt.
 

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