Warum es sinnvoll ist, die Klimaanlage mit selbst produziertem Solarstrom zu betreiben
Gerade in Zeiten des Klimawandels wird das Thema Klimatisierung immer relevanter. Die Sommer werden heißer und Hitzeperioden halten länger an. Zudem steigen die Energiepreise. Zum Glück passen Solarenergie und Klimatechnik ideal zusammen: Gerade an sonnigen (Sommer-)Tagen produziert die Solaranlage viel Energie. Gleichzeitig braucht man an heißen Tagen die Klimatisierung am dringendsten. Die Lösung liegt hier auf der Hand: überschüssigen Solarstrom zur Kühlung des eigenen Hauses zu verwenden. Wer eine eigene Solaranlage besitzt, kann mit dem selbst erzeugten Strom auch die Klimaanlage betreiben. Das hat folgende Vorteile:
- Steigerung des Eigenverbrauchs: Sie müssen den selbst erzeugten Strom nicht ins Netz einspeisen und umgekehrt für den Betrieb der Klimaanlage keinen (teuren) Netzstrom beziehen.
- Gesteigerte Autarkie: Sie sind unabhängiger vom Stromversorger.
Durch eine solarbetriebene Klimaanlage sparen Sie auf längere Sicht Geld und tun gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes.
Klimaanlage mit Photovoltaik: Wie funktioniert das?
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Direkter Betrieb: Der Solarstrom wird direkt zur Versorgung der Klimaanlage genutzt.
- In Kombination mit einem Batteriespeicher: Überschüssiger Solarstrom wird in einem Batteriespeicher zwischengespeichert und bei Bedarf für die Klimaanlage genutzt, beispielsweise nachts.
- Smart-Home-Integration: Zunehmend können Klimaanlagen dank eines Wechselrichters auch über einen Energiemanager gesteuert werden. Intelligente Steuerungssysteme optimieren dabei den Betrieb der Klimaanlage und des Batteriespeichers, soweit vorhanden.
Was brauche ich für eine solarbetriebene Klimaanlage?
Neben einer ausreichend dimensionierten Photovoltaikanlage (PV-Anlage) brauchen Sie natürlich auch eine Klimaanlage. Dabei können Sie aus einer großen Auswahl an handelsüblichen Geräten auswählen, ob mobil oder fest installiert. Idealerweise nutzen Sie auch einen Batteriespeicher. Dieser erhöht Ihre Unabhängigkeit, da Sie die Klimaanlage damit auch in Phasen geringer Sonneneinstrahlung betreiben können.
Sinnvoll: intelligente Steuerung
EMS (Energiemanagementsysteme) optimieren automatisch den Energieverbrauch und -fluss im Haus. Das System steuert die Photovoltaikanlage, den Batteriespeicher (sofern vorhanden) und die Klimaanlage.
Wie viel Photovoltaik brauche ich für den Betrieb der Klimaanlage?
Generell sollte jede Solaranlage so groß sein, dass sie den Energiebedarf des Haushaltes deckt. In die Planung der PV-Anlage sollten dabei standortspezifische Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Ausrichtung und Dachneigung etc. mit einfließen.
Das Potenzial einer Solaranlage – mit oder ohne Speicher – können Sie über unseren Solarrechner ermitteln. Geben Sie dabei direkt mit an, welche großen Verbraucher sie einplanen möchten. Wenn Sie bereits bei der Planung der Anlage potenzielle weitere Verbraucher wie eine Wärmepumpe oder Wallbox berücksichtigen, können Sie das System später entsprechend erweitern. Selbstverständlich spielt auch die Leistung der Klimaanlage bei den Bedarfen mit hinein. Die Geräte sind als Stromfresser bekannt. Daher sollten Sie den Stromverbrauch bei der Ermittlung des Energiebedarfs bedenken.
Wie funktionieren verschiedene Klimaanlagen bzw. Klimageräte und was kosten sie?
Die Kosten variieren stark je nach Größe der Anlagen und Geräte, dem Funktionsumfang, den verwendeten Komponenten und den Preisen für die Installation.
Es gibt sowohl mobile Klimageräte als auch stationäre Klimaanlagen. Mobile Varianten saugen warme Raumluft an, kühlen diese ab und geben die abgekühlte Luft – regulierbar – wieder an den Raum ab. Die Vorteile:
- Mobile Klimageräte sind flexibel einsetzbar.
- Sie lassen sich einfach installieren.
Zu den Nachteilen im Vergleich zur stationären Klimaanlage gehören:
- Eine schwächere Leistung bzw. geringere Effizienz: Der Innenbetrieb erzeugt Unterdruck, die Außenluft strömt zwangsläufig nach.
- Klimageräte ohne Abluftschlauch arbeiten oft über Kondensation und eignen sich nur für kleine Räume.
- Klimageräte mit Abluftschlauch erfordern ein offenes Fenster, durch das warme Luft nachströmen kann, wenn der Fensterspalt nicht entsprechend abgedichtet wird.
- Die Geräuschentwicklung.
- Der hohe Stromverbrauch.
Mobile Klimageräte sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung – abhängig vom Funktionsumfang. Die Preise fangen bei etwa 150 Euro für Einsteigermodelle an und liegen in der Mittelklasse bei ca. 250 bis 500 Euro. Hochwertige Modelle mit vielen Funktionen kosten ab 500 Euro.
Bei der stationären Klimaanlage bzw. Split-Klimaanlage sind die Komponenten der Anlage räumlich getrennt. Der Kompressor und die Kältemittelpumpe bilden die Außeneinheit, während sich der Wärmeübertrager im Gebäude befindet. Die Anschaffung und Installation sind deutlich teurer als bei mobilen Geräten. Eine stationäre Klimaanlage kann heizen, kühlen, die Luft erneuern und be- oder entfeuchten. Weitere Features wie eine Luftreinigung können den Preis erhöhen.
Die Kosten für die Installation hängen unter anderem von den baulichen Gegebenheiten ab. Für eine einfache Split-Klimaanlage kann man mit Preisen ab ca. 800 Euro rechnen, bei einer mittleren Leistung mit etwa 1.500 bis 3.000 Euro. Komplexe Anlagen mit mehreren Inneneinheiten kosten ab 3.000 Euro.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Sie suchen nach staatlicher Unterstützung für den Kauf und die Installation von PV-Anlagen sowie Batteriespeichern? Die können Sie in Form von Krediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommen. Mehr Informationen über staatliche Förderprogramme finden Sie über den Link.
Zudem gibt es die garantierte Einspeisevergütung, die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt ist. Und: Seit 2022 ist der Betreiber bei einer Anlagengröße von bis zu 30 Kilowatt-Peak (kWP) beim Kauf von der Mehrwertsteuer befreit. Dies gilt für Solarmodule inklusive der für den Betrieb einer PV-Anlage wesentlichen Komponenten und der Speicher.
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